

KAPITEL 60 (Auszug)
KAPITEL 60 (Auszug)
Mörderin
Mörderin
Es klingelte an der
Wohnungstüre. Der rothaarige untersetzte Mann blickte durch den Türspion. Seine Lippen verzogen
sich zu einem breiten Grinsen, dann öffnete er die fünf Schlösser der Reihe
nach von oben nach unten.
Vor seiner Türe stand eine
gut, um nicht zu sagen perfekt gebaute Blondine, mit einer dunklen
Sonnenbrille. Wow!
„Ich habe mich ausgesperrt.
Dürfte ich mal bei Ihnen telefonieren?“, kam es zuckersüß aus ihrem Kirschmund.
Der untersetzte Mann wischte sich das letzte Stück Rindergulasch vom Pullover, das
sich dort festgesetzt hatte, und fuhr
mit seinen fettigen Fingern über die dreckige Hose. „Aber Hallo! Wen haben wir
denn da! Aber alles, was du willst, mein Täubchen! Flieg in die gute Stube! Husch, husch...!“ Ein irres Lachen drang durch seine braunen Zahnreihen.
Die blonde Versuchung schien
dies nicht zu stören. Setzte sie doch ihr charmantestes Lächeln auf, während
sie auf den hochhackigen Schuhen in die versiffte Wohnung lief. Der dicke Kauz
schloss die Türe und humpelte hinter ihr her.
„Hey! Hier geht’s zum Telefon!“
Die Blondine drehte sich zu ihm um. Der Mann zeigte ihr an, dass es in die
entgegengesetzte Richtung ging.
„Oder willst du mir noch etwas Gesellschaft
leisten, mein Zuckertäubchen?“
Wieder drang das irre Lachen aus seinem
stinkenden Mund. Die Blondine drehte sich wieder unbeirrt um und lief weiter in
Richtung Schlafzimmer, wie sie es geplant hatte. „Hey! Sag mal! Das Telefon ist
dort. Täubchen!“
Diesmal drehte sie ihren gazellenhaften Körper nicht in
Richtung des ungewaschenen Mannes, der mit seinen dicken fettigen Fingern
erneut in die entgegengesetzte Richtung zeigte.
„Hey! Hier geht’s zum Telefon!“
Die Blondine drehte sich zu ihm um. Der Mann zeigte ihr an, dass es in die entgegengesetzte Richtung ging.
„Oder willst du mir noch etwas Gesellschaft leisten, mein Zuckertäubchen?“
Wieder drang das irre Lachen aus seinem stinkenden Mund. Die Blondine drehte sich wieder unbeirrt um und lief weiter in Richtung Schlafzimmer, wie sie es geplant hatte. „Hey! Sag mal! Das Telefon ist dort. Täubchen!“
Diesmal drehte sie ihren gazellenhaften Körper nicht in Richtung des ungewaschenen Mannes, der mit seinen dicken fettigen Fingern erneut in die entgegengesetzte Richtung zeigte.
Der rothaarige Mann wackelte
hinter ihr her ins Schlafzimmer. Als er dort ankam, war das blonde Gift gerade
dabei, seinen Schrank zu öffnen. Doch der unwiderstehliche Anblick schien
seinen ohnehin schon zersetzten Verstand zu blockieren. Denn anstelle sie daran
zu hindern, stand er angeregt in der Türe und zog sie mit seinen Blicken aus.
Wow!
Das war ja mal ein Täubchen!
Gerade war es dabei, den Inhalt seines
Schranks nach etwas abzusuchen, wobei das eine oder andere scheppernd zu
Boden fiel. Und was für schöne Hände sie hatte! Die blaulackierten langen Nägel
konnten keines Falls echt sein. Oder etwa doch?
Nein, nein. Unmöglich! Und
die goldenen Ringe an allen zehn Fingern, das teure Parfüm, was seinen,
zugegeben etwas ungelüfteten Räumen einen ganz neuen Charakter gab... Sie hatte
im Schrank offensichtlich nicht das gefunden, was sie
suchte und lief zu seiner
dreckigen Matratze in dem alten Bettgestell.
suchte und lief zu seiner dreckigen Matratze in dem alten Bettgestell.
„Woaw... woas machst du da?“
Plötzlich lag seine Matratze, durchtrennt mit einem scharfen Gegenstand,
aufgeschnitten im für Hausbesuche unvorteilhaft gestalteten versifften Zimmer.
Langsam schien der Mann zu begreifen, dass die schöne Erscheinung nicht
telefonieren wollte.
Sein vom Alkohol zerfressenes
Gehirn schien allmählich in Fahrt zu kommen. Doch die Situation überforderte wohl
die grauen Zellen, denn seine wulstige Stirn lag in Falten, während die
Gesichtsfarbe ins dunkelrote wechselte.
Inzwischen lag auch der
Inhalt aus dem Nachttisch über den Boden verteilt. Jetzt endlich schien sein
Gehirn die richtige Verknüpfung gefunden zu haben:
„Hey, was soll das?
Täub...chen. Suchst du Geld? Willst du Geld?“
„Hey, was soll das? Täub...chen. Suchst du Geld? Willst du Geld?“
Die blonde elegante
Erscheinung reagierte nicht auf seine Frage und lief an ihm vorbei ins
Wohnzimmer. Von dort hörte er nun Geräusche, die darauf schließen ließen, dass
die junge Dame gerade den Inhalt seiner Schränke unsanft aus den jahrelang
verstaubten Regalen beförderte, wobei Vasen und Gefäße zu Bruch gingen. Also
machte er sich auf den Weg, ihr zu folgen.
...
...
(Fortsetzung im Buch...)
Copyright by Dan Davis
REVOLUTION, BABY!
536 Seiten, 70 Kapitel

